Hanna Paulsen-Ohme (FDP): Leserbrief zu den Fällarbeiten im Langforter Wäldchen
Hanna Paulsen-Ohme, Zum Stadion 48, 40764 Langenfeld
Betr. Leserbrief
Infoveranstaltung am 16.7.2020 wegen Fällarbeiten im Langforter Wäldchen
„Großes Kompliment an die Langforter Bürger-Innen und an den Förster Zimmermann. Ca. 50 Bürger-Innen nahmen am 16.7. im Langforter Wäldchen an der Infoveranstaltung teil. Herr Zimmermann erklärte für jeden verständlich, wie es zum Pilzbefall der Bäume und den massiven unvermeidbaren Fällungen gekommen ist. Er zeigte bei der anschließenden Führung diverse Anschauungsobjekte und beantwortete viele Fragen. Dabei stellte ich fest, wie sachkundig und besonnen die Bürger fragten, es war eine gelungene Veranstaltung und trug zur Klärung des Sachverhaltes bei.
Als Langforter Bürgerin und als Dipl. Ing. Landespflege teile ich die Sorgen, denn die Eingriffe in das Langforter Wäldchen waren wirklich massiv und das schon im vergangenen Jahr. Allerdings haperte es deutlich mit der Kommunikation seitens der Verwaltung. Besonders erstaunlich war, dass die Bürger ausführlichere Informationen erst über den RP Artikel vom 8. Juli bekamen und zwar nicht von der Verwaltung, sondern von der CDU, die diese Gelegenheit leider für einen vorgezogenen Wahlkampf nutzte. Auch die BGL tauchte schnell mit Flugblättern auf.
Wir brauchen keinen Aktionismus. Aber wie geht es weiter, der Wald ist in großen Teilen ramponiert, in den Kronen hängen tote Äste und gefährden die Waldnutzer. Der Förster handelt im Rahmen seines Auftrages, der allerdings nicht unbedingt die Nutzung des Waldes zu Freizeitzwecken vorsieht. Durch Fällung entstandene Lichtungen tun dem Wald gut und bieten neue Aufenthaltsräume: z.B. als offener Klassenraum für Kindergartenkinder. Es ist übrigens wissenschaftlich erwiesen, dass Ränder am und im Wald einen sehr hohen Stellenwert in der Erholungswirkung auf den Menschen haben. Die Ideen und Bürgeranregungen sollten jetzt weiter entwickelt werden. Es gibt viel zu tun in Langenfeld, aber wer macht es?
Leider werden in der Langenfelder Verwaltung die Belange des Stadtgrüns dezentral von verschiedenen Stellen wahrgenommen, teilweise werden sie auch ausgelagert, wie z.B. die Betreuung des Waldes. Aber es fehlt ein Koordinator und Konzeptentwickler für das Stadtgrün sowie ein Ansprechpartner für die Bürger im Rathaus. Hier sollten u.a. die Bürger ihre dringenden Fragen oder auch Anregungen vortragen können. Somit können auch Missverständnisse schnell ausgeräumt werden.
In meiner Funktion als Planungsausschussmitglied habe ich deshalb bereits im Februar 2018 für die FDP Fraktion einen Antrag für die Einrichtung der Stelle eines alle Fachbereiche koordinierenden Stadtgrünmanagers (Landschaftsarchitekt-in/ Landespfleger-in) gestellt. Der Antrag wurde von der Mehrheitspartei und der Opposition wegen der Personalkosten abgelehnt. Unverständlich - hat doch die Verwaltung für Fragen des technischen Umweltschutzes innerhalb kurzer Zeit drei Ingenieure eingestellt. Deshalb werden wir diese Forderung wiederholen, sie ist auch Teils unseres Wahlprogramms 2020.“
Hanna Paulsen-Ohme, Dipl. Ing. Landespflege
und Ratsfrau FDP