FDP Fraktion stellt Antrag im Sportausschuss zur Vermessung von Laufstrecken

Das Individualsportangebot in Langenfeld ist verbesserungsbedürftig. Vor allem die Corona-Krise hat dies schonungslos offengelegt. Mannschafts-und/oder Indoor-Sport war in dieser Zeit allenfalls eingeschränkt möglich. Sportbegeisterten blieb oft „nur“ das Laufen im Freien. Hier könnte die Stadt mit wenig Aufwand viel verbessern. Im Einzelnen:
Bereits der Sportentwicklungsplan 2012 sah in seinem Unterpunkt: „Aufstellung eines Laufstreckennetzes“ vor, dass in Langenfeld Laufstrecken vermessen werden sollen. Herausgekommen sind lediglich einige wenige, für den Breiten- und Profisport nur bedingt geeignete, nicht bzw. schlecht ausgewiesene Strecken. Vor allem fehlt es an einer nach den üblichen Langstrecken geordneten Übersicht und einer entsprechenden Beschilderung vor Ort.
Vor diesem Hintergrund sollte das Langenfelder Laufstreckennetz aktualisiert, systematisiert, ausgeweitet sowie entsprechend beschildert und digital dargestellt werden. Ausgangspunkt sollten nicht irgendwelche Strecken sein, sondern Strecken, die anhand ihrer tatsächlichen Geeignetheit als Laufstrecke (Untergrund, Verlauf etc.) und anhand ihrer Langstrecken-Wettkampfdistanz ausgewählt werden. Hierzu sollte sich die Verwaltung eng mit den örtlichen Laufvereinen abstimmen, die über die entsprechende Expertise und den entsprechenden Bedarf verfügen.
Sowohl für das professionelle Laufen als auch den Breitensport bedarf es dabei einer entsprechenden Beschilderung. Die Beschilderung der Strecke erleichtert den Einstieg und gibt insbesondere Hobbysportlern die Möglichkeit, eine passende Strecke für einen Freizeitlauf bzw. eine regelmäßige Freizeitaktivität (morgendlicher Lauf o.Ä.) auszuwählen. Die Kilometrierung ist vor allem für ambitioniertere Läufer wichtig, um Geschwindigkeit und Zeiteinteilung mit Blick auf die Gesamtdistanz richtig dosieren zu können.
Es ist davon auszugehen, dass die Strecken zwischen 3 und 10 Kilometern am häufigsten frequentiert werden. Dennoch sollte es der Anspruch der Stadt sein, zumindest eine Strecke mit Marathondistanz zu vermessen und auszuschildern. Vielleicht findet sich so sogar ein Laufverein, der einen regelmäßigen Marathon auf dem Stadtgebiet ins Leben rufen möchte? Der Einfachheit halber schiene es hier möglich, die Halbmarathondistanz zweifach zu laufen (d.h. nur eine Laufstrecke für Marathon/Halbmarathon zu vermessen und entsprechend zu beschildern). Diese Strecke sollte besonders gründlich ausgewählt werden. Wenn möglich sollte so ein Rundverlauf um die Stadt ermöglicht werden. Dieser könnte auch als Wanderstrecke begangen oder als Laufstrecke nur teilweise belaufen werden.
Die Beschilderung sollte simpel, im Umfeld unauffällig und damit insgesamt auch kostengünstig gehalten werden (können). Grundsätzlich reichte eine Beschilderung aus, die zu Beginn den Streckenverlauf darstellt (in Kartenform) und fortan die Kilometer im Verhältnis zur Gesamtdistanz (z.B. im Format 1/10, 2/10… bzw. 5/42, 10/42… auf einem diagonal geteilten, quadratischen, zweifarbigen Schild o.Ä.). Bei Abzweigungen bedürfte es noch Richtungsweisern (Pfeilen).
Soweit möglich sollen die Laufstrecken geographisch ausgewogen auf das Stadtgebiet verteilt werden. Dadurch wären sie für alle Bürger gleich gut erreichbar. Dennoch sollten gewisse Schwerpunkte auf Freizeit- und Landschaftspark sowie das Naherholungsgebiet rund um das Further Moor gelegt werden. Diese „grüne Lungen“ in Nord- und Südlangenfeld werden von großen Teilen der Stadtbevölkerung bereits heute intensiv für Freizeitaktivitäten genutzt.
Schließlich sollte eine einfache, übersichtliche Darstellung der Laufstrecken auf der Homepage erfolgen und sollten die Laufstrecken auch über die Langenfeld-App verfügbar sein. Darüber hinaus sollten die Strecken, wenn technisch möglich und sinnvoll umsetzbar, in einem exportfähigen Format vorgehalten werden, um die Übertragung in persönliche IT (Lauf-Apps, Wearables etc.) zu ermöglichen.
„Die Verwaltung wird beauftragt, auf dem Stadtgebiet Laufstrecken in den üblichen Langstrecken-Wettkampfdistanzen von:
3 Kilometern (mindestens fünf Strecken);
5 Kilometern (mindestens sieben Strecken);
10 Kilometern (mindestens drei Strecken);
21,0975 Kilometern (mindestens eine Strecke) und
42,195 Kilometern (mindestens eine Strecke)
zu vermessen und zu beschildern. Die Beschilderung wird einfach gehalten und Folgendes umfassen: Übersicht am Startpunkt der jeweiligen Laufstrecke (mit Gesamtdistanz, Streckenverlauf, Höhenprofil), Kilometrierung, Pfeile bei Abzweigungen. Bei Auswahl und Vermessung stimmt sich die Verwaltung – in Koordination mit dem Sportausschuss – eng mit den Langenfelder Laufvereinen ab. Soweit möglich sollen die Laufstrecken geographisch ausgewogen verteilt werden.
Im Anschluss an die Vermessung werden die Laufstrecken inklusive Streckenverlauf auf die Langenfelder Homepage sowie in die Langenfeld App eingestellt. Für den Einsatz von Lauf-Apps oder Wearables sollen die Streckendaten in einem exportfähigen Format zur Übertragung bereitgehalten werden.
Hierbei werden die aus dem Sportentwicklungsplan 2012 hervorgegangenen, nicht beschilderten „Lauf- und Walkingstrecken“ in die Überlegungen einbezogen und durch das erweiterte, systematisierte Laufstreckennetz abgelöst.
Für die materielle Umsetzung (Anschaffung Schilder, Erweiterung Homepage/App) wird im Rahmen der Etatberatungen 2021 ein Betrag i.H.v. 15.000,00 € bereitgestellt. Die personelle Umsetzung (Vermessung, Beschilderung etc.) erfolgt aus bereiten Mitteln.“
Frank Noack (Fraktionsvorsitzender)
Dr. Mirko Bange (Sachkundiger Bürger)
Tim Nies (Sachkundiger Bürger)